Im IPN Journal No 8 finden Sie Informationen aus dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik. In diesem Newsletter, den man abonnieren kann, fand ich die Nachhaltigkeitsprojekte besonders interessant, aber Sie finden auch vieles mehr, das als Hintergrund für Bildung spannend ist oder im Unterricht genutzt werden kann.
Wissenschaft
BNE-Strukturen gemeinsam gestalten – ein Buch zu fachdidaktischen Perspektiven und Forschungen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Lehrkräftebildung
„In Nordrhein-Westfalen hat sich ein Hochschulnetzwerk mit dem Ziel gegründet, die BNE-Kompetenzen der (zukünftigen) Lehrkräfte zu stärken. Aus dieser Netzwerkarbeit heraus ist dieser Band entstanden. Er erfasst ganz unterschiedliche (auch über NRW hinausreichende) fachliche Perspektiven, ausgewählte Forschungsergebnisse und gibt einen Ausblick zu BNE in der Lehrkräftebildung“, so die Einführung des Verlags.
Ein spannendes Buch für alle, die sich mit BNE beschäftigen und einen aktuellen Überblick suchen.
Weitere Infos zum Buch hier.
Acht Arme kommen auf den Geschmack – Geschmacksrezeptoren entdeckt, die Oktopussen bei der Suche nach Beute helfen
Kraken sind besondere Tiere. Jetzt hat die Neurobiologin Lena van Giesen hat nun mit einem Team von der amerikanischen Harvard-Universität an den Armen unbekannte Rezeptoren entdeckt, mit denen die Tiere gleichzeitig fühlen und schmecken können. Diese sitzen an den vielen Saugnäpfen und helfen bei der Suche nach Beute.
Hier können Sie den Artikel im Schweizer Foschungsmagazin „Horizonte“ lesen.
Oder Sie lesen den Originalartikel: L. van Giesen et al.: Molecular Basis of Chemotactile Sensation in Octopus. Cell (2020)
Spannender Vortrag des Impf-Pioniers Dr. Ingmar Hoerr – der Mitbegründer des Start-Ups CureVac
Schon seine Doktorarbeit erforschte lange vor der Coronapandemie RNA-basierte Impfstoffe: Dr. Ingmar Hoerr erhielt am 7. Mai die Ehrenmedaille der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen Seine Vorlesung „Die RNA-Revolution – Ein Biomolekül erblickt das Licht der Welt“ wurde live auf Youtube gestreamt und steht unter dem Link zu Verfügung. Der Vortrag beginnt ab Minute 50, vorher ist die Laudatio.
Hoerr konnte erstmals zeigen, dass das instabile mRNA-Biomolekül als therapeutischer Wirk- bzw. Impfstoff eingesetzt werden kann. Für die von ihm entwickelte innovative Therapie meldete er schon vor 22 Jahren ein erstes Patent an. Er gibt in dem Vortrag spannende Einblicke in die Ursprünge dieser Forschung, berichtet von seinem langen Weg zum Erfolg und wie wir davon in Zeiten einer Pandemie bis heute profitieren können. Die Ehrenvorlesung richtet sich vor allem an interessierte Laien mit dem Ziel, bedeutende wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich darzustellen.
Die Pupillenform spiegelt die Lebensweise – Pflanzenfressende Beutetiere haben oft waagerechte Pupillen
„Ob die senkrechten Schlitze der Katze oder die gleichmäßigen Kreise des Menschen: Die Evolution hat im Tierreich ganz unterschiedlich geformte Pupillen hervorgebracht. Gestalt und Ausrichtung der schwarzen Sehöffnungen sind dabei perfekt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Art ausgerichtet. Deshalb gibt es einen deutlichen Zusammenhang zwischen Pupillenform und der Lebensweise eines Tieres, wie Wissenschaftler nun gezeigt haben…“ so beginnt der Artikel auf Wissenschaft.de, den Sie hier nachlesen können.
Bei Räubern, wie der Katze, sind die Pupillenschlitze oft senkrecht. Bei pflanzenfressenden Beutetieren sind die Schlitze dagegen oft waagerecht, wie bei dem fotografierten Schafbock.
Augen sind für alle faszinierend, auch für Schülerinnen und Schüler. So kann man zum Basiskonzept „Struktur und Funktion“ mit Tieren verschiedener Lebensweise, den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion sehr schön deutlich machen. Auch zum selbstregulierten Lernen oder für Rechercheaufgaben geeignet.
Das Modell der Didaktischen Rekonstruktion – aktuelle wissenschaftliche Beiträge in Lehrerbildungszeitschrift
Im HLZ-Themenheft sind Beiträge verschiedener Disziplinen versammelt, in denen die Didaktische Rekonstruktion als Planungs- oder Forschungs- und Reflexionsrahmen für schulische und hochschulische Lehr-Lernprozesse angewendet wird.
Zu einigen Beiträgen sind zusätzlich Materialien verfügbar. Auf der Seite der HLZ finden Sie die einzelnen Beiträge des Themenhefts hier.
Bsesonders interessant finde ich den Beitrag von Finja Grospietsch und Jürgen Mayer zum Gehirn und Lernen.
Die Waldzerstörungs-Weltrangliste vom WWF – Die EU ist vorne dabei….
„16 Prozent der globalen Tropenabholzung im Zusammenhang mit dem internationalen Handel gehen demnach auf das Konto der EU. Sie liegt damit auf Platz zwei der „Weltrangliste der Waldzerstörer“, hinter China (24 Prozent) und vor Indien (9 Prozent) und den USA (7 Prozent). Der WWF fordert die Bundesregierung sowie die EU-Kommission auf, Verantwortung zu übernehmen und als Konsequenz aus dem Report für bessere und verbindliche Umwelt- und Sozialstandards in den internationalen Handelsbeziehungen zu sorgen. Als ersten Schritt fordert der WWF die Bundesregierung auf, sich bei der EU-Kommission für ein starkes EU-Gesetz für entwaldungsfreie Lieferketten einzusetzen. Es muss verhindern, dass für unseren Konsum weiter intakte Natur wie Wälder, Savannen und Feuchtgebiete in Ackerflächen umgewandelt werden, “ so beginnte der Bericht des WWF.
Hier fnden Sie den Bericht.
Hier finden Sie den Kommentar des WWF Deutschland.
Westphaliasaurus – Wer kennt die Paddelechse aus Westfalen? – spannender You-Tube Vortrag
„Saurierland Westfalen“ ist eine dreiteilige Edutainment-Webserie rund um westfälische Saurierfunde und die Arbeit der Paläontologie. Produziert wurde sie vom LWL-Medienzentrum.
Der YouTube-Kanal des Museums für Naturkunde in Münster bietet noch mehr zu Dinosauriern, aber auch zu Themen rund um den Menschen, die Natur und das Weltall.
Hier finden Sie Infos zur Dauerausstellung „Dinosaurier – Die Urzeit lebt!“
Zwei Bakterienspezies des Waldbodens kooperieren um Amöben-Freßfeinde abzuwehren – Neues aus der Wissenschaft
„Die beiden Bakterienspezies und die Amöben teilen sich ihren Lebensraum in der Natur. Sie leben etwa im Waldboden und dabei dienen die Bakterien den Amöben als Futter“, sagt Pierre Stallforth vom Jenaer Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI).
Der Mangel an neuen Wirkstoffen für Medikamente erfordert neue Wege in der Naturstoff-Forschung. Der Forschungsverbund versucht möglichst naturnahe Bedingungen herzustellen, da man weiß, dass Mikroorganismen sich in Gemeinschaften anders verhalten als in Reinkulturen.
Hier geht´s zum Artikel des Jenaer Instituts.Hier geht´s zum engl. Originalartikel: Zhang S, Mukherji R, Chowdhury S, Reimer L, Stallforth P (2021) Lipopeptidemediated bacterial interaction enables cooperative predator defense. PNAS 2021, doi: 10.1073/pnas.2013759118.
Giraffenalarm – Interessante Kurzgeschichten im Fotoblog von Rudolf Hug für den Unterricht
Giraffen fressen die Blätter von hohen Schirmakazien, an die kleinere Tiere nicht herankommen. Das gelingt trotz der spitzen Dornen mit ihren langen Zungen. Daher hat die Pflanze noch eine andere Abwehrstrategie. Sie produziert bei Fraß den bitteren Gerbstoff Tannin. Die Giraffe wiederum wechselt die Bäume in regelmäßigen Abständen. Allerdings hat die Akazie durch Äthylen auch die Bäume rundherum gewarnt, die dann ebenfalls Tannin produzieren. Was macht daraufhin die Giraffe?….
Solche und ähnliche Geschichten finden sich auf der Blogseite von Rudolf Hug, illustriert mit fantastischen Fotos. Vielen Dank an die Schweiz. Dort erscheinen die Blogbeiträge in der Zeitung.